Ein verblüffend einfaches Rezept gegen Gedächtnisschwund
Eine Ende Januar von der amerikanischen National Academy of Sciences veröffentlichte Studie ist den Gründen der Vergesslichkeit nachgegangen. Und sie macht uns Hoffnung: Regelmässiges Wandern trainiert auch das alte Hirn.
Ab 55 gehts abwärts
Im menschlichen Hirn ist der Hippocampus zuständig für das Gedächtnis. Im Alter zwischen 55 und 60 beginnt seine Leistung abzunehmen. Dieser Prozess kann verlangsamt oder gar verhindert werden. Um dies zu beweisen, haben die Psychologen zwei Testgruppen gebildet.
Das durchschnittliche Alter der 120 Teilnehmer lag bei Mitte 60. Die eine Gruppe musste dreimal pro Woche einen Wanderparcour absolvieren, der jeweils 40 Minuten in Anspruch nahm. Die andere Gruppe hielt sich währenddessen mit Aerobic und Yoga fit.
Der Versuch dauerte ein Jahr lang, danach wurden die Hirne der Probanden gescannt. Das Resultat fasst die «New York Times» wie folgt zusammen: Bei der Wandergruppe hatte sich der Hippocampus um etwa zwei Prozent vergrössert, bei der Aerobic- und Yoga-Gruppe war er um durchschnittlich 1,4 Prozent geschrumpft.
Es braucht keinen Fitnessraum
Bei beiden Gruppen hatte sich das räumliche Gedächtnis verbessert, bei der Wandergruppe jedoch deutlich stärker. Der Leiter der Studie, Professor Kirk Erickson von der University of Pittsburgh, kommt deshalb zu einem erfreulichen Schluss: «Die Menschen brauchen keinen Fitnessraum, um das Gehirn zu trainieren. Ein paar solide Schuhe genügen.»